
Kapitel 13: Küche im Camper – Tag 4 & Tag 6 der Marathonwoche
Ikea oder Selbstbau?
Um Zeit und (vielleicht) auch Geld zu sparen, haben wir uns entschlossen die Küchenmöbel nicht selber zu schreinern, sondern als Vorlage eine IKEA-Küche zu verwenden und diese dann an unsere Bedürfnisse anzupassen.
Unsere Entscheidung viel auf die KNOXHULT Serie von IKEA. Da die Serie leider häufig ausverkauft ist, haben wir unseren KNOXHULT Unterschrank bei ebay eingekauft, vielleicht hast du aber mehr Glück…

Aufbau und Umbau der Küche im Camper
In unserem Camper ist grundsätzlich viel Platz in der Breite, sodass wir uns als Grundlage den KNOXHULT Unterschrank in 180cm Breite gekauft haben. Bei einem einfachen Camper-Layout ohne Dusch/Toilettenraum ließe sich auch der Unterschrank direkt wie in einer Wohnung aufbauen und fest verschrauben. Da wir allerdings gegenüber der Küche ein “Badezimmer” haben werden, muss die Tiefe der Arbeitsplatte angepasst werden. Das bedeutet wiederum: Der gesamte Unterschrank, samt Schubladen und Gestell wird in der Tiefe gekürzt.
Die Küche haben wir nicht nur schmaler, sondern auch leicht schräg zugesägt, damit der Durchgang zum Bett möglichst breit bleibt. Dadurch beträgt die Tiefe des Unterschranks im Einstiegsbereich knapp 34 cm, hinten im Bereich der Spüle etwa 55cm.
Wichtig beim Einbau ist, dass die Küche verschraubt wird. Die beim Zusammenbau verwendeten Dübel und Schrauben sind nicht für die ständigen Belastungeb beim Fahren ausgelegt. Mit einigen Winkeln und Pop-Nieten haben wir die Küche daher mit den Holmen des Iveco verbunden und das Holzgestell zusätzlich miteinander verschraubt.
Um bei kleineren Reisen kühle Getränke an Bord zu haben und Lebensmittel für einige Zeit kühl halten zu könen, haben wir uns für eine Thermoelektrische Kühlbox (Mobicool MQ40A)* entschieden. Langfristig werden wir vielleicht auf eine deutlich teurere Kompressorkühlbox umsteigen. Die Mobicool Kühlbox passt perfekt in den Unterschrank und hat dort nun ihren festen Platz.

Das Kochfeld im Camper und der TüV
Unser Iveco Daily soll ganz ohne Gas auskommen. Das erspart und die Gasprüfung und das unsichere Gefühl, dass etwas passieren kann, wenn jemand “falsch” mit dem Gasanschluss umgeht. Da wir das Wohnmobil auch anderen Personen zur Verfügung stellen wollen, haben wir uns daher für eine andere Lösung entschieden.
Versuch 1: Die einfachste Lösung – Ein Induktionskochfeld. Wir hatten auch bereits ein Doppel-Induktionskochfeld* für unsere Küche gekauft. Leider hat unser TüV-Kontakt vorgegeben, dass wir ohne weitere Abnahmen nur ein Kochfeld bis 2000 Watt installieren dürften. Damit sind grundsätzlich Doppel-Kochfelder ausgeschlossen und Induktionskochfelder ebenfalls. Für die Zulassung zum Wohnmobil haben wir daher vorerst eine einfache, super-günstige, Kochplatte fest verbaut. Damit erfüllen wir die Vorgaben des TüV. In Zukunft wird es hier eine schönere Lösung geben.

Mischbatterie und Spüle im Camper
Die Spüle in unserer Küche soll kein Kompromiss sein. Wir haben daher eine Haushalts-Spüle eingebaut sowie eine große Mischbatterie. Die Spüle ist ebenfalls von Ikea (BOHOLMEN), kommt zusammen mit einem Siphon und lässt sich einfach verbauen. Für unter 50€ bisher eine gute Investition.
Die Mischbatterie haben wir von ebay. Natürlich ist sie etwas groß und sicher nicht jedermanns Geschmack, aber wir finden sie klasse. Die Brause lässt sich abnehmen und die Mischbatterie schwenken. Die Mischbatterie findest du bei ebay über diesen Link*.

Letzte To-Dos: Schubladen
Ein weiterer Tag war notwendig, um die Küche abzuschließen. Die Ikea-Küche bietet lediglich 2 Schubladen und Einzelteile sind bei Ikea nicht erhältlich (das ist der Nachteil, bei so günstigen Ikea-Paketen). Daher haben wir aus der BESTA Serie von Ikea noch einen zusätzlichen, tiefen Schubladenkorpus gekauft. Als Schubladenfront haben wir einen einfachen Regalboden verwendet, da das Knoxhult-Design wirklich schlicht ist und der weiße Regalboden in der richtigen Größe perfekt dazu passte.
Wie üblich wurde die Küche in der letzten Sekunde des Tages fertig, sodass ich kein aufgeräumtes Bild aufnehmen konnte. Erkennbar ist aber: Links 3 Schubladen, die unterste groß und offen für Lebensmittel. In der Mitte die abgeklebte Kühlbox.

Sobald der Ausbau etwas weiter vorangeschritten und es nicht mehr nach Großbaustelle ausschaut, lade ich einige bessere Bilder hoch :-).
Hi Tobias,
super Blog, danke für die vielen Anregungen zum Camperausbau!
Ihr habt die Knoxhult-Küche von Ikea verbaut, und in Details angepasst. Dazu ein paar Fragen:
• Wie habt Ihr die in der Tiefe gekürzte Arbeitsplatte an der abgesägten Seite “versiegelt”? Da müsse ja sonst das nackte Furnier zu sehen sein (gefährlich wegen Feuchtigkeit).
• Welche Auszüge habt Ihr für die Schubladen genommen? Die Standardauszüge liegen ja bei ca. 53 cm Tiefe, was zum Korpus von 60 cm passt – aber nicht für auf bis zu 50 cm gekürzte Korpusse.
• Die zusätzlichen Schubladen habt Ihr in einem extra Korpus der Besta-Reihe? Habt Ihr dazu einen Teil vom Knoxhult-Korpus rausgeschmissen und durch den Besta ersetzt?
• Wie habt Ihr die Rückseite der Küche verkleidet bzw. gestrichen, die man durch die Schiebetür sieht? Im Original hat gibt’s von Ikea ja nur dünne braune MDF-Platten für die Rückseiten.
• Zu guter Letzt: Seid Ihr zufrieden, oder zeigt die Knoxhult erste Zerfallserscheinungen?
Danke & viele Grüße aus dem Norden!
Jona
Puh, meine Antwort kommt spät, aber ich möchte dennoch antworten, auch wenn sich deine Frage vermutlich erledigt hat.
Mit der Knoxhult-Reihe bin ich grundsätzlich zufrieden, allerdings würde ich beim nächsten Mal der Einfachheit halber eine Küche gerade (also parallel) sägen und nicht so aufwendig in einem Winkel an die Rückwand setzen. Denn das hat das Bauen von Schubladen in der Tat sehr erschwert. Alle Schubladenelemente sind gekürzt, die Auszüge passten natürlich nicht, das heißt es sind ebenfalls neue Auszüge notwendig gewesen.
Die Rückseite der Küche ist gestrichen, ich weiß jedoch nicht mehr so genau mit was… . Fazit nach 2 Jahren: Insgesamt ist die Küche stabil – Die Schubladen sind die größte Schwäche. Ecken sollten jedoch geschützt werden, da das Material nicht besonders widerstandsfähig ist. Wir haben Aluminiumleisten an den Kanten.