Kapitel 21: Bad mit Toilette und Dusche im Camper
Eine nicht zu unterschätzende Aufgabe bei einem Camper-Selbstbau ist das Bauen einer Nasszelle mit Dusche und Toilette. Wir haben uns dennoch dafür entschieden, denn wir möchten warm duschen können und eine klassische Chemietoilette nutzen, deren Kassette von außen entnommen werden kann.
Der Bau einer Dusche mit einer Chemie-Toilette in einem selbstgebauten Camper erfordert in jedem Fall sorgfältige Planung und Berücksichtigung verschiedener Faktoren, um sowohl die Funktionalität als auch die Sicherheit zu gewährleisten. Für uns entscheidend waren:
- Dichtheit:
- Anders als in einem Haus werden die Wände, Klebeverbindungen und die Ausstattung der Dusche ständigen Vibrationen ausgesetzt sein. Der Schaden bei einem Wassereinbruch ist zudem sehr ärgerlich, da das Wasser schlimmstenfalls bis unter den Boden zieht und sich dort verbreitet.
- Belüftung:
- Eine ordnungsgemäße Belüftung ist entscheidend, um unangenehme Gerüche aus der Chemie-Toilette zu beseitigen, viel wichtiger ist aber noch das Schimmelrisiko. Wir haben uns für ein kleines Heki-Dachfenster entscheiden.
- Wasser und Wasseranschlüsse
- Es lohnt sich sehr genau zu planen, welche Wasseranschlüsse von wo nach wo gelegt werden müssen und wo genau Frischwasser- und Abwasser/Grauwassertank sich befinden können. Das kann besonders knifflig sein, da sich viele Peripheriegeräte nicht unbedingt praktisch positionieren lassen, wie zum Beispiel die Pumpe für das Wasser oder der Boiler, um Duschwasser zu erwärmen. Hier lohnt es sich alle Notwendigkeiten einmal genau zu durchdenken, bevor du mit dem Verlegen von Schläuchen usw beginnst.
Materialien für Dusche im Camper
Wir haben uns für verschiedene Matieralien zum Bau der Dusche in unserem Camper entschieden, die vielleicht eher ungewöhnlich sind. Da die Dusche durch den anliegenden Radkasten jedoch eine etwas spezielle Form hat, waren Standardlösungen (z.B. fertige Duschwanne) keine Möglichkeit für uns:
Wie alle Wände, besteht auch die Dusche in unserem Camper aus Pappelsperrholz (13mm). Im Anschluss haben wir die Wände von innen mit Bootslack gestrichen, um eine wasserdichte Oberfläche zu erhalten.
Unten siehst du den Duschraum hinter der Rücksitzbank als “Rohbau”.
Da ein Wassereintritt durch den Boden des Duschraums eine Katastrophe für den Camper bedeuten würde, sind wir besonders vorsichtig vorgegangen. Eine vorgefertigte Plastikwanne war keine Option, da der Radkasten des Hinterrades leicht in den Duschraum ragt (links im Bild). Wir haben daher eine Aluminiumwanne geschweisst, die anschließend mit einer Matte oder Terassentafeln verdeckt werden kann. Unten seht ihr die Alumiumwanne für die Dusche sowie unsere Thetford C403 Toilette.
Für die weisse Verkleidung der Duschwände haben wir “DecoVitas© Sheet Snow-White” in 3,0mm Dicke gekauft. Dieses Material lässt sich mit Parabond 600 sehr gut auf das lackierte Holz kleben und sich im Anschluss auch nicht mehr lösen. DecoVitas ist zudem sehr kratzfest.
Und oben seht ihr das Ergebnis – Da ein Urlaub mit dem Camper geplant war, reichte es nicht mehr für den Einbau einer festen Duschtüre. Anstattdessen ist es vorerst ein Vorhang geworden, der jedoch auch seinen Zweck erfüllt.